Brahms: Ein deutsches Requiem
Aufführung mit Tanz am 13./14. April 2013, Martinskirche Basel

Kritik aus der BaZ, 15. April 2013...
Kritik aus der OVL (Oberbadische, Lörrach), 17. April 2013...

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Mendelssohn: Violinkonzert e-moll op. 64 und Sinfonie Nr. 2 B-Dur op. 52 "Lobgesang"
Aufführung am 16. März 2012, Stadtcasino Basel

Kritiken aus der Basler Zeitung und der Basellandschaftlichen Zeitung (beide 19. März 2012) als pdf...

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Honegger: Le Roi David, Aufführung am 23. Oktober 2011, Dom zu Arlesheim

Basellandschaftliche Zeitung 25.10.11
Regio-Chor gab alles - es lohnte sich

VON NIKOLAUS CYBINSKI

Arlesheim. Arthur Honeggers «Le roi David» wurde im Dom zu Arlesheim aufgeführt. Es war eine packende Aufführung. Die Vorgeschichte des Werkes ist kurios: Streng genommen ist, was nach der Umarbeitung «Symphonischer Psalm» hiess, in seiner Urfassung von 1921 eine Bühnenmusik. Der Westschweizer Schriftsteller René Morax hatte für sein kleines Freilufttheater in Mézières ein biblisches Drama geschrieben und suchte dafür einen Komponisten, den er zuletzt auf Anraten des Dirigenten Ernest Ansermet in Arthur Honegger fand.

Nur 17 Instrumentalisten
Es galt, Musik für Laien zu komponieren, und wegen der räumlichen Enge auf dem Theater blieb, neben dem Chor, nur noch Platz für 17 Instrumentalisten. Igor Strawinsky riet Honegger, das Beste aus der Situation zu machen, und so komponierte der eine Musik für Bläser und Schlagzeug, um eine passende Klangkulisse gegenüber dem grossen Chor aufbauen zu können.Diese Urfassung, die der Regio-Chor Binningen/Basel am Sonntag unter Bohdan Shveds Leitung aufführte, ist von packender Direktheit und verwandelt die alttestamentarische Geschichte von Saul und David in vitales tönendes Theater, das keine Scheu kennt, sich effektvoll und emphatisch, ja gelegentlich mit ganz grossem Pathos zu inszenieren.Auf diese spontane Unmittelbarkeit setzt Shveds Interpretation, und die klang jederzeit, als habe er seinen Choristen gesagt: Gebt alles. Geht aus euch heraus. Ihr müsst Fortissimi singen, wie sie der Dom nur selten zu hören bekommt.
Der Chor nahm sich das zu Herzen, und da er jederzeit beweglich blieb und kultiviert sang, blieb das Pathos auch glaubhaft. Dazu kam, dass die Bläser und die beiden Schlagzeuger (Mitglieder des Basler Sinfonieorchesters und drei Zuzüger) diese Interpretation uneingeschränkt mitmachten, wodurch die Aufführung zu einem beglückenden Klangereignis wurde.

Herrliches Französisch
Einer, der an diesem Hörglück grossen Anteil hatte, war Eörs Kisfaludy als «Sprecher», nein als Rhapsode, den die Muse Thalia lange geküsst hat. Wie er in herrlichem Französisch die Texte frei deklamierte und mit seiner Körpersprache leibhaft machte, das war grosses Theater und ergänzte Shveds Interpretation ideal.

Die Luft erzitterte. So hat wohl noch kein Geistlicher in diesem Dom geschrien.Man muss sein «Vive Salomon roi!» gehört haben, um zu erfahren, wie Geschichte funktioniert. Die Luft erzitterte. So hat wohl noch kein Geistlicher in diesem Dom geschrien. Zur geglückten Ergänzung trug auch der kurze Auftritt der «Hexe von Endor» bei, die Simone Chevalley mit beeindruckender Intensität «spielte», als sie den Geist Samuels heraufrief und deren «apparais!, apparais!» unwiderstehlich klangen.
Isolde Siebert (Sopran), Lisa Wedekind (Alt), Thierry de Marcley (Tenor) und Pascal Keller (Knabe David) bildeten ein angenehm zu hörendes homogenes Ensemble. Ihre «Auftritte» sind Inseln innerer Einkehr ja wichtige Ruhezonen in dem Meer tönender Vitalität. Beides, diese Inseln und das Meer, harmonisch zusammengefügt zu haben, machte diese Aufführung so hörenswert.